Donnerstag, 10. November 2011

“If the real world were a book, it would never find a publisher.”

“If the real world were a book, it would never find a publisher.” - Jasper Fforde

Es gibt diese Tage, an denen man am liebsten die Bettdecke über den Kopf ziehen und dort bleiben würde. Jeder kennt sie, davon bin ich überzeugt.

In meinem Leben reihen sich diese Tage gerade aneinander. Ich habe das Gefühl, dass ich mit der Schule verheiratet bin.

Aber wenn ich denke, dass es gerade ganz besonders düster aussieht und ich denke, dass sicherlich nicht mal der mieseste Verlag mein Leben drucken würde, bekomme ich eine aufmunternde SMS oder eine Mail oder einen Anruf von einer meiner lieben Freundinnen und plötzlich wirkt alles ein wenig lichter.

Dienstag, 8. November 2011

“You'll like it here; everyone is quite mad.”

 "You'll like it here; everyone is quite mad." - Jasper Fforde
 
Eigentlich bin ich gerade dabei für Biologie zu lernen. Immerhin ist morgen die Klausur, Bio ist auch noch mein Prüfungsfach, folglich muss ich alle vier Semester in mein Abiturzeugnis einbringen und so weiter, und so weiter… aber irgendwann ist auch mein Kopf mal voll, zumal ich sowieso nicht unbedingt das bin, was man „begabt in Biologie“ nennen könnte.

Außerdem sind meine Gedanken sowieso noch bei gestern Abend.


Schon seit ich gehört habe, dass in einem, nicht weiter genannten, Kulturkaufhaus, indem zufällig auch meine Mutter arbeitet, eine Lesung mit Jasper Fforde und Oliver Rohrbeck stattfindet, war ich ganz aufgeregt.

Jasper Fforde ist einfach ein Genie und Oliver Rohrbeck liebe ich seit meiner Kindheit die Stimme, die er Justus Jonas gegeben hat.

Von Jasper Fforde habe ich bisher alle bisher erschienenen „Thursday Next“-Bücher verschlungen, die sich um die verrückten, absurd erscheinenden (!) Abenteuer und das Leben der Literatur-Agentin Thursday Next drehen. Ich habe schon seit einiger Zeit vor wenigstens das erste Buch dieser Reihe auf diesem Blog vorzustellen und sobald mir die Klausuren wieder Luft zum Atmen lassen, werde ich das auch endlich tun.

Außerdem habe ich natürlich sein neues Buch „Grau“ (Original: „Shades Of Grey“) gelesen, um das es bei dieser Veranstaltung ging. Darin geht es um eine zukünftige Welt, in der das ganze Leben davon bestimmt wird, wie viel und welche Farbe man sehen kann.

Ich habe lange nicht mehr so einen sympathischen Menschen getroffen, wie Jasper Fforde. Er hat sicherlich eine dreiviertel Stunde lang nur geredet und erzählt. Davon, wie er schreibt, was er für Ideen hat, wie er sie umsetzt und natürlich über seine Bücher. Auch auf Fragen hat er unglaublich ausführlich geantwortet, was manchmal damit endetet, dass er zehn Minuten geredet hatte und dann sagen musste: “Sorry, what was the question?“ Allerdings hat er das alles auf eine so sympathische und so unegozentrische Weise gemacht, dass es einfach nur toll und lustig und interessant war.

Oliver Rohrbeck ist überhaupt nicht zum Reden gekommen. Er hat einen kurzen Ausschnitt aus „Grau“ gelesen, aber das war es auch schon. (Ich hab ihn allerdings nach der Veranstaltung noch einmal bei den Fahrstühlen getroffen und angesprochen, um ihm ein paar Worte zu entlocken.)

Jedenfalls war ich bei der Lesung auch gleich die erste, die eine Frage gestellt hat. Das hat er beim signieren mit einem: “Hey, you’re the girl with the question”, quittiert hat, obwohl ich wirklich nicht die einzige war, die etwas gefragt hatte. Beim Signieren war ich übrigens auch die erste am Tisch, weil die anderen alle ein bisschen zögerlich waren. Dort hat er sich total viel Zeit für jeden einzelnen genommen und mir auch noch drei Fragen beantwortet. (Natürlich nicht so ausführlich, wie auf dem Podium.) Und ich musste mich einfach bei ihm bedanken, dass er so ermutigende Worte für alle Pseudo-Autoren unter uns hatte. ♥ 


Und er hat so eine wundervolle Stimme und einen tollen Dialekt. Ich glaube, dass er aus Wales kommt und ich wünschte, dass er seine eigenen Bücher als Hörbuch sprechen würde, aber das tut er natürlich nicht.

Anscheinend war meine Mutter gestern ein wenig in Spendierlaune und wirklich froh darüber, dass wir trotz Klausurenstress mal wieder etwas zusammen machen. Ich habe ihr tausendmal gesagt, dass es nicht nötig ist und das habe ich auch so gemeint, aber sie hat mir trotzdem noch ein paar ganz wundervolle Sachen gekauft. Endlich besitze ich „To Kill a Mockingbird“. Ich will es schon ewig lesen und hoffe, dass ich bald dazu komme. Außerdem habe ich die „Hunger Games“ jetzt auch auf Englisch. Bisher musste ich mich notgedrungen mit der Übersetzung zufrieden geben. Und die war schon ein Geniestreich, sodass ich darauf brenne die Bücher noch einmal im Original zu lesen. Dann das tolle „Spiegel“-Heft über Japan und noch das englisch Hörbuch zu „Charlie and the Chocolate Factory“. 

Meine Ausbeute
Alles in allem war es also ein endlos genialer Abend, den ich gerne wiederholen würde.

Nach der Lesung habe ich mich ungefähr so gefühlt, weil ich den Mut hatte Jasper Fforde tatsächlich anzusprechen:
Like a BOSS!
Diese Karte hat Jasper Fforde noch in mein Buch gelegt.